Ich war immer noch beflügelt von meinem Ausflug zum Angelpark Wegberg und den tollen Forellen, die ich dort fangen konnte. Daher entschied ich mich auf meinem Wge zum Rhein diesmal nicht für meine UL Combo und das Frequenzangeln. Jaa.. ich muss selbst kichern, wenn ich bei mir von Frequenzangeln spreche.. aber immerhin krieg ich regelmäßige Anfasser auf die UL 😉
Dieses mal sollte es auf Zander gehen!
Wer mich kennt, der weiß, das ich gerne gut vorbereitet bin. Und so habe ich bestimmt zum 50. Mal meine Angelausrüstung neu sortiert, neu in Kisten gepackt und diese Kisten neu in Taschen verpackt. Ich habe zwei kleine Kinder und somit tagsüber kaum Zeit, mich um meine Ausrüstung richtig zu kümmern. Mal ein paar Minuten von hier nach da räumen klappt, aber neues Flouro anknoten und alles ordentlichen zusammenstellen klappt oft nicht.
Und angeln gehe ich dann, wenn beide Kinder im Bettchen sind. Dann muss es aber auch schnell gehen.. ich will ja keine Zeit vergeuden!
So schnappte ich mir dann meine neu zusammengestellte Zander-Box und meine Zanderrute (WG bis 60g). In der Box hatte ich eine feine Auswahl an Gummiködern zwischen 7,5 und 10cm in diversen Farben, passende Jig-Köpfe für meine Stellen am Rhein, ein paar Chebus mit etwas höheren Gewichten samt passenden Haken und für die späteren Stunden dann noch ein paar flach laufende Wobbler. Man informiert sich ja, was so funktionieren sollte 😉

Ich habe mich für eine Buhne entschieden, an der ich noch nicht einen Anfasser hatte. Man muss dazusagen, das an dem Spot genau 3 Buhnen für das Angeln freigegeben sind. Also keine allzugroße Auswahl. Diese eine Buhne wollte ich aber unbedingt testen, da ich neulich beim UL Angeln in der Dämmerung große Fische an der Oberfläche habe jagen sehen. Ich konnte nicht erkennen, was es genau war.. aber ich habe immerhin Fische gesehen! Kommt selten genug vor dort.
Als erstes habe ich meine neuen Mios Köder in Pumpkin Chatreuse an nen 18g Jigkopf gehängt und drauflos geangelt. Ich merkt aber schnell, dass die Strömung heute etwas stärker war, als ich es gewohnt bin. Mit Köderkontakt war da an der Strömungkante nicht allzuviel. Daher habe ich alternativ einen No-Action-Shad mit V-Tail in neon Gelb auf den Jigkopf gezogen und damit klappte es dann schon deutlich besser. Aber nachdem ich meines Erachtens nach vorbildlich und fächerförmig beide Seiten der Buhne abgefischt hatte, wollte ich doch nochmal versuchen ein bisschen schwerer zu fischen. Da ich leider keine schwereren Jigköpfe dabei hatte, habe ich mir kurzerhand einen 21er Chebu geschnappt und weil ich Schockfarben in 10cm schon probiert hatte, einen 7,5er Lieblingsköder in Ayu an den Offsethaken montiert.

Und falls du dich fragst, warum ich den Chebu direkt an die Hauptschnur geknotet habe… ich habe die Box mit den Wirbeln, Snaps und Flouro leider gut sortiert Zuhause in der Garage liegen lassen… frag nicht. Ich sagte ja, es muss dann immer schnell gehen.
Erst machte ich ein paar Würfe an die Strömungkante zum Hauptstrom, bekam aber weder Zupfer, noch Bisse. Dann fiel mir auf, das es eine zweite Strömungskante gibt. Etwa 10-15m versetzt Richtung Ufer gab es noch eine Strömung oder eine Kante. Zumindest war an der Obrefläche deutlich zu erkennen, das es da etwas gab.
Also schön weit ausgeworfen und angefangen zu jiggen. Das ging jetzt mit den 21g deutlich besser als vorher. Ich habe den Kontakt zum Köder gehabt und recht zügig gejiggt.
Und plötzlich merke ich, da war was!!
Ich merke einen Widerstand beim Kurbeln! Ob ich wieder einen Ast dran hab? Ich kurbel mal ein. War da eine Bewegung? Ich war hellwach und ziemlich gespannt. Aber auch sehr unsicher, ob da tatsächlich was dran ist. Denn ich spürte keine Kopfschläge und kein echtes Ziehen. Also weiter gekurbelt und so 15-20m vor der Buhne habe ich mal langsamer eingeholt. Da sah ich meine Schnur deutlich gegen die Strömung gehen und wusste, da muss was dran sein!! Links von mir lag schon der Kescher bereit. Der Widerstand sagte mir, dass da diesmal keine Grundel und kein kleiner Barsch dranhängen kann.
Und dann sah ich ihn! Meinen ersten Zander am Band! Der Puls schnellte nach oben ich hoffte inständig, das ich den schönen Fisch nicht noch kurz vor meinen Füßen verliere. Denn 2-3m vor mir, erwachte der Zander wieder zum Leben und versuchte jetzt mit aller Kraft meinem Kescher zu entkommen. Nix da, dachte ich mir! DICH WILL ICH!
Ich ging in die Hocke und kescherte. Zum Glück habe ich ihn direkt beim ersten Versuch erwischt, denn ein paar Sekunden später flog der Köder durch die Gegend, denn der Zander hatte sich vom Haken befreit.
Da ist er! Mein erster Zander!

Herrschaftszeiten hatte ich Puls und Adrenalin! Man war ich happy! Ich angele jetzt seit über einem Jahr. Und seit über einem Jahr versuche ich am Rhein einen so schönen Fisch ans Band zu bekommen. Und jetzt hatte es endlich geklappt! Entschneidert! Bäm!
Ich bin ja kurz davor, mich von Rhein-Schneider in Rhein-Liebling umzubenennen. Hatte ich damals Jens von Lieblingsköder versprochen, wenn ich mit seinen Ködern einen Zander fange… schaun mer mal 🙂
So… ich bin happy und weiß jetzt auch, das sich Beharrlichkeit und Geduld beim Angeln lohnt.. und das es durchaus Zander dort an meinem Spot gibt.
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